- Hertzraum Rheinfelden
Gesundheitsrezepte aus dem Garten

Die Erntezeit beginnt im August und der Sommer zeigt sich nochmals in seiner vollen Kraft. Mit unseren Rezepten versuchen wir diese Kraft einzufangen und uns zu Nutzen zu machen. Lasst euch inspirieren.

"ALOE VERA - Dies Pflanze wächst zwar nicht in unserem Garten und ist auch nicht heimisch – aber sie ist dankbar und wunderbar zu pflegen in einem Gartentopf.
Als Metallbauer komme ich immer wieder mit dem heissen Eisen in Berührung und dann ist es eine wohltat die Aloe Vera in der Nähe zu haben.
Seit Jahren pflege ich diese Pflanze zu Hause und auch in der Werkstatt – heute stelle ich sie euch vor:
Die Aloe Vera wirkt kühlend und wundheilend und ist sie mein Lieblingsmittel bei leichten Verbrennungen, kleinen Wunden und Entzündungsreaktionen auf der Haut. Sie hilft auch nach zu viel Sonne und gereizter Haut.
Die Nutzung der Pflanze begann früh. Bereits in der Antike schätzte man, das in den Blättern gespeicherte Gel. Es wurde zur kosmetischen Hautpflege sowie zur Behandlung von Hauterkrankungen verwendet. Seit etwa dem 12. Jahrhundert ist die Aloe Vera in Europa bekannt.
Bei der Aloe Vera befindet sich im Blatt das feuchtigkeitsspendende und kühlende Gel.
Am besten nimmst du dir ein frisches Aloe Vera Blatt und schneidest es in der Mitte auf. Mit einem Löffel oder Messer schabst du das Gel aus dem Blatt heraus und verteilst es direkt auf die betroffene Hautstelle. So erreichst du die beste Wirkung." - Kilian

"PFEFFERMINZE - Sie wurde erstmals 1696 in England beschrieben. Es gibt mittlerweile diverse Minzsorten. Das Jahrhundert alte Kraut wird in der Heilkunde vielseitig genutzt. Aus den Blättern wird das Öl gewonnen, das ganze Kraut wird für Wickel oder als Teeaufguss verwendet. Die Wirksamkeit von Minze ist heute weit verbreitet und wird vielseitig eingesetzt.
Als Tee liebe ich die Marrokanische Minze, für die Küche nutze ich liebend gerne "la hierba buena" wie sie lieblich in Spanien genannt wird - das gute Kraut. Wenn ich Beschwerden habe, nehme ich die Sorte, die bei mir im Garten gerade so wunderbar im Topf wächst.
Gerne möchte ich euch vorstellen, wie ich Pfefferminzöl selber herstelle.
Du benötigst:
350 g frische Pfefferminze
200 ml Basisöl - ich nehme am liebsten Mandeloel
Dunkle Glasflasche mit 250 ml Fassungsvermögen
Vorgehen:
Die Pfefferminze waschen und anschliessend im Mörser zerstossen bis das ätherische Öl aus der Pflanze tritt.
Mische das Basisöl mit der zerstossenen Pfefferminze in einen Topf.
Verrühre es im Topf und erwärme es leicht, das Öl darf aber nicht heiss werden oder kochen.
Sobald die Temperatur von ca. 45 Grad erreicht ist, kannst du den Topf mit einem Tuch zu decken und ca. 30 Minuten ziehen lassen.
Es ist wichtig, dass du den Herd abschaltest und die Mischung ruhen lässt.
Anschließend das Öl durch ein Sieb geben und in eine dunkle Glasflasche abfüllen.
Bewahre die Flasche mit Pfefferminzöl an einem kühlen, dunklen Ort auf.
Jetzt brauchst du noch ein wenig Geduld. Du solltest nämlich ungefähr 10 Tage lang warten, damit das Öl seine guten Eigenschaften entfalten kann. Dreh die Glasflasche alle 12 Stunden um, damit sich alle Substanzen gut vermischen.

Ich nutze dieses Pfefferminzöl bei Kopfschmerzen in dem ich es mir an die schmerzende Stelle reibe oder bei Schnupfen trage ich es mir bei den Nasenflügeln oder auf die Brust auf. Der Duft beruhigt die Schleimhäute. Ganz gemütlich kann auch ein Fussbad mit einigen Tropfen sein z.B. zur allgemeinen Entspannung." - Sonia
"HOLLUNDER - Die vollhängenden Bäume, Sträucher und gefüllten Gemüsegärten in den Erntemonaten August und September lassen erahnen, wie reich die Natur ist, wieviel sie schenkt und wieviel Fülle in ihr angelegt ist. Der Zeitpunkt dieser üppigen Geschenke passt nicht immer überein mit unseren Alltagsplanung und Bedürfnissen. Wer denkt denn jetzt schon gerne an die Wintermonate in denen ein natürlicher vitaminreicher Kick unser Immunsystem unterstützen könnte? So bin ich doch immer wieder dankbar um Tipps und Rezepte um diese Naturgeschenke haltbar zu machen.
Dieses Jahr übt der uralte, mystisch Hausstrauch Holunder, eine besondere Faszination auf mich aus. Er gilt als „Schutzstrauch“ für Haus, Hof und Menschen dessen Blüten & Beerenrezepte sowohl in der Naturheilkunde als auch in unseren Küchen einen festen Platz haben. Der Holunder - ein Strauch der Gegensätze, der uns hilft Harmonie und inneres Gleichgewicht zu finden.
Schon zum zweiten Mal dieses Jahr werde ich, in unserem Garten, reich von ihm beschenkt. Im Frühling durch seine wunderbar lieblich duftenden weissen Blüten und jetzt mit den unverkennbaren tiefvioletten Beeren. Sowohl die Blüten als auch die Vitamin-C-reichen Beeren lassen sich in vielfältige Genüsse verwandeln. Besonders die Beeren fordern mich immer wieder heraus, sie auch mit anderen wilden Beeren und Früchten zu kombinieren. Gerne teile ich euch zwei meiner Rezept Favoriten mit euch.

Grundrezept für Erkältungssaft aus Holunder
Du benötigst:
2kg Beeren
1 Zitrone
200g brauner Zucker
7.5 dl Wasser
Vorgehen:
Die Beeren waschen, von den Dolden abschneiden oder abzupfen (das geht besonders gut mit einer Gabel), die Zitrone abreiben, die geriebene Schale mit den Beeren in einen Topf geben.
7.5dl Wasser zugeben und das Ganze im geschlossenen Topf garen, bis die Beeren geplatzt sind.
Nach etwas 30 min Abkühlzeit die Flüssigkeit durch ein Mulltuch laufen lassen.
Dafür das Mulltuch in Sieb legen und auf eine Schüssel setzen. Die Beeren abtropfen lassen, zum Schluss das Tuch noch etwas ausdrücken.
Den Saft mit dem Zucker erhitzen, 2-3 Minuten kochen lassen.
Den heissen Saft in vorgewärmte Flaschen füllen und sofort verschliessen.
Bei Gebrauch:
2.5dl der Mischung, nach Geschmack mit einer Stange Zimt und einer Gewürznelke erhitzen. Wenn der Saft auf Trinktemperatur abgekühlt ist den Saft einer Zitrone und einer Orange hinzugeben, die darin enthaltenen Vitamine unterstützen die Wirkung. Den Saft möglichst warm trinken.
Holunder-Zwetschgen-Konfitüre (ca. 6 2dl Gläser) oder Holunder-Brombeer-Konfitüre

Du brauchst:
500 g Holunderbeeren (abgerebelt und verlesen)
500 g Zwetschgen (entsteint) / Alternativ 500g Brombeeren zerdrückt
500 g Gelierzucker 1:2
nach Belieben mit 1 Stange Zimt oder 1 ausgeschabte Vanillestage zugeben (vor dem Einfüllen entfernen)
Zubereitung:
Holunderbeeren und klein geschnittene Zwetschgen mit dem Gelierzucker über Nacht ziehen lassen.
Das Holunder-Zwetschgen-Zucker-Gemisch drei bis vier Minuten sprudelnd kochen lassen.
Wer die Konfiture „feiner“ mag, kann mit dem Mixstab seine gewünschte Konsistenz pürieren.
Gelierprobe auf einem Teller machen und dann in sterilisierte Gläser abfüllen
Deckel drauf und anschließend bis zum Erkalten auf den Kopf stellen.
Tipp: Fehlt dir die Zeit die Beeren gleich zu verarbeiten? Kein Problem, die abgerebelten Beeren können für eine spätere Weiterverarbeitung auch tiefgekühlt werden. Wichtig: Holunderbeeren immer nur gekocht oder getrocknet bei 75°C verzehren, da sie im rohen Zustand leicht giftig sind!" - Barbara
"ESSBARE BLÜTEN - Ich liebe es die Farben des Gartens einzufangen und auf den Teller zu bringen. Viele Blüten die auf der Wiese oder im Garten einfach wachsen, können als Würzmittel, Dekoration oder für vielerlei Rezepte in der Küche verwendet werden. Durch die verschiedenen Pflanzenstoffe haben die Blüten individuell heilsame und gesundheitsfördernde Wirkungen. Grundsätzlich sollen natürlich nur ungespritzte Blüten verwendet werden. Man erntet sie am besten kurz nach dem Aufgehen, dann sind sie geschmacklich und von ihrer Wirkung her am intensivsten. Durch Schütteln befreit man die fragilen Pflanzenteile von Insekten. Wenn überhaupt, spült man sie nur kurz mit kaltem Wasser ab und tupft sie vorsichtig trocken.
Gerne stelle ich euch einige meiner momentanen Favoriten vor:

Kornblume
Sie lässt sich einfach im Freiland oder Topf kultivieren. Die intensiven blauen Blüten eignen sich wunderbar als Dekoration auf Desserts oder im Salat. Die Kornblume überzeugt vor allem visuell, macht aber geschmacklich nicht wahnsinnig viel her. Mein Tipp - eine Hand voll Blütenblätter trockenen und mit anderen getrockneten Blütenblätter, Körner und gehackten Nüssen mischen. So ergibt sich eine wunderbare Salatdekoration, die auch im Winter verschiedenste Salate und Speisen aufwerten kann.

Kapuzinerkresse
Der Kapuzinerkresse ist ebenfalls leicht zu kultivieren. Je nach Sorte empfiehlt es sich, der Pflanze eine Klettermöglichkeit zur Verfügung zu stellen. Die Blüten sind intensiv Orange und haben einen sehr würzigen pikanten Geschmack. Sie lassen sich frisch über einen Salat streuen oder zum Beispiel auch zu einem genussvollen Kräuterdip oder Kräuterbutter weiterverarbeiten. Probiere doch einfach ein wenig herum und spiele mit dem intensiven Geschmack.

Gänseblümchen
Es lässt sich fast überall und über eine lange Zeitspanne zu finden. Das Gänseblümchen ist ebenfalls sehr dekorativ auf süssen und salzigen Speisen. Eine wunderbare Rezeptidee finde ich auch das Gänseblümchen als falsche Kapern. Dazu sammelst Du 60 Gramm Gänseblümchenknospen und wäschst sie vorsichtig. In einer Schüssel mischst du sie mit einem halben Esslöffel Salz und lässt dies zwei Stunden ziehen. Verteile in kleinen Einmachgläser Gewürze wie Senfkörer, Pfefferkörner, Knoblauch oder Lorbeerblätter - je nach Geschmack. Danach in einem Topf 100 Ml Essig und 100 Ml Wasser aufkochen lassen. Löse in der kochenden Flüssigkeit 1/4 Tl Zucker auf und gebe anschliessend die Knospen dazu um sie kurz aufzuschwellen. Siebe die Blüten ab und verteile sie in die Gläslein. Übergiesse sie anschliessend mit dem noch heissen Essigwasser und verschliesse die Gläser sofort. Gebe den falschen Kapern noch mindestens 2 Wochen Zeit um zu ziehen.
Natürlich gibt es noch eine Vielzahl Wildpflanzen und Blüten die essbar sind. Ich hoffe ich konnte dich mit meinen Ideen ein wenig Inspirieren." - Céline
Wir freuen uns wenn Ihr euch durch die Fülle und den Reichtum der Natur um uns herum inspirieren lässt und diese in jedem Augenblick geniessen könnt.
Herzlich
Kilian, Sonia, Barbara & Céline