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Der Brauch der Fasnacht
Aktualisiert: 22. Feb.
Für die einen ist die Fasnacht ein alter heidnischer Brauch.
Andere wiederum verbinden die Fasnacht mit den christlichen Brauchtümer.
Das Wort Fasnacht kommt aus dem Altdeutschen.
Fasta bedeutet Fasten. Naht bedeutet Nacht. Daraus entstand das Wort Fasnacht.
Die Historiker und Volksbrauchtum-Kenner sind sich nicht einig und die Germanisten haben aufgrund der Wort Herkunft ihre eigene Meinung.
Die Fastenzeit stand im Mittelalter für viele Gläubige im Zentrum des Jahresablaufes.
Die Reinigung der Seele, des Körpers und des Geistes durch das Fasten, hatte einen hohen Stellenwert im Mittelalter. So galt es vor der Fastenzeit die verderblichen Vorräte aufzubrauchen und nichts zu verschwenden. Daraus entstanden die typischen Ziegerchrapfe, Schenkeli oder Fasnachtschüechli sowie die bekannte Basler Määlsùppe.

Der keltische Brauch wiederum besagt, dass wir mit den Laarven, den bunten Goschdyym
und mit den lauten Dambouren sowie dem Pfyffe die Wintergeister vertreiben und die fruchtbaren Frühlingsgeister herbeirufen. Damit heissen wir den Frühling willkommen!
Schauen wir auf die Namen der Fasnacht anderorts, so verwendet man das niederdeutsche "Fastelovend" zum Beispiel in Köln. Was so viel bedeutet wie "der Abend vor
der Fastenzeit".

Auch das italienische "Carnevale" gibt Hinweise auf das Fasten. Es erinnert an den kirchenlateinischen Begriff "Carnislevamen". Was"Fleischwegnahme" bedeutet.
Im Altertum war das Weglassen von Fleisch und tierischen Produkten ein wichtiges Reinigungselement der Fastenzeit. Diese wurde mancherorts sehr streng eingehalten.
All diejenigen die tierische Lebensmittel produzierten kamen somit in Not und hatten allen Grund vor der Fastenzeit für den Verzehr der Speisen sorgen zu wollen. Vielleicht wird daher
der Spruch "die Sau rauslassen" so sehr mit der Fasnacht & Karneval verbunden. Den für die Fastenzeit galt auch das Verbot des Alkoholkonsums resp. Weinkonsums, Bier durfte weiterhin genossen werden. Auch kam das Gebot der Enthaltsamkeit dazu, da sich die Reinigung während der Fastenzeit auf alle Ebenen des menschlichen Daseins bezog.
Durch dieses "die Sau rauslassen" kam die Kirche nicht drum herum das Vor-Fastenfest die Fasnacht strengstens zu verurteilen. Es gab sogar versuche dieses Volksfest zu verbieten, einzudämmen und nur noch geordnet stattfinden zu lassen. Daraus entstanden unteranderem die Figuren des Hofnarren Ueli.

Eine weitere beliebte Figur ist der Blätzlibajass. Dieser erinnert an den Clown. Der Spassmacher der dazu verführt ausser Rand und Band zu feiern.

Der Brauch der Fasnacht lässt sich bis ins Mittelalter verfolgen. Die Tage vor der Fastenzeit verbrachten die Menschen mit sich Verkleiden, mit Festen und dem aufbrauchen der Vorräte!
Warum Fasten, bewusste Ernährung und wahrnehmen von: "Was tut mir gut?" auch heute noch ein wichtiger Bestandteil unseres Alltags sein sollte, nehmen wir in einem anderen Newsletter auf.
Jetzt heisst es erst einmal: "Morgestraich – vorwärts marsch!". Viel Spass.
Herzlich Kilian, Sonia, Barbara & Céline