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Besondere Orte



Ein Lieblingsplatz, ein sicherer Ort oder auch ein Zufluchtsort kann eine enorme Ressource bergen. Auch im ganzheitlichen therapeutischen Prozess greifen wir immer wieder auf solche, sogenannte äusseren Ressourcen zurück und integrieren sie in unsere Arbeit. Äussere Ressourcen sind all diejenigen, die wir nicht in uns tragen. Zum Beispiel eben ein Ort aber auch die Familie, gewisse Bezugspersonen, Institutionen, Angebote etc. Innere Ressourcen im Gegensatz sind Fähigkeiten und Potentiale die wir in uns tragen. Empathiefähigkeit könnte das zum Beispiel sein oder auch die Fähigkeit zu kommunizieren, eine gewisse Belastbarkeit etc.

In diesem Blog wollen wir über die äussere Ressource eines Ortes mit individueller spezieller Bedeutung schreiben, angelehnt an den Achtsamkeitstipp des Monats.


"Mit dem Wort Lieblingsplatz verbinde ich das wohltuende Gefühl des Seins. An meinen Lieblingsplätzen bin ich authentisch, aufrichtig und mit allen Facetten die mich ausmachen.

Als Lieblingsplätze verbinde ich mein zu Hause und die Menschen mit denen ich dieses zu Hause teile, meine Freunde, meine Kraftorte in der Natur, die Zugfahrten in denen ich die Landschaft erleben kann, den Moment des Atmens, die vielsagende Stille.

Diese Plätze und viele hier nicht erwähnte Momente machen mein Sein zu einem Lieblingsplatz. Denn immer dort wo ich meine Aufmerksamkeit auf die Schönheit des Augenblickes lenken kann und den Augenblick nicht von einem bestimmten Parameter abhängig mache, bin ich an meinem Lieblingsplatz.

Im therapeutischen Setting erlebe ich es oft, dass die Menschen sich dafür ins Gericht nehmen, was sie haben oder nicht haben, was sie getan oder ungetan gelassen haben, wie es hätte sein sollen oder sein können und nicht ist.

In diesem Modus geht der Zugang des Augenblicks im Sinne von "ich bin" genau hier am angepassten Moment meines Lebens verloren. In solchen Behandlungen mache ich den Klient*innen immer gerne das Angebot der Erforschung der Wunderfrage.

Die Wunderfrage ist ein lösungsorientierter Ansatz. Sie ermöglich den Fokus weg vom analysieren des Problems zur lösungsorientierter Betrachtungsweise der Gesamtsituation. Nimmt die Klient*in das Angebot an, schaffe ich einen Raum rund um das Thema Wunder. Ein sogenannter Lieblingsplatz an dem Wunder geschehen. Wie würde dieser aussehen und wie fühlen Sie sich darin? Beschreibt die Klient*in diesen Lieblingsplatz folgt die Frage: "Angenommen, es würde eines Nachts, während Sie an ihrem Lieblingsplatz schlafen, ein Wunder geschehen und Ihr Problem wäre gelöst. Was würden Sie wahrnehmen?“ Durch die Selbstwahrnehmung erhält die Klient*in die Möglichkeit der Reflexion, „das Problem“ und sich in einem anderen Fokus zu sehen. Im Prozess der Erforschung und der Selbstwahrnehmung „des Problems“ und des eigenen Seins darin, erfahren die meisten Klient*innen mit der Wunderfrage-

Technik einen Aha-Moment der zielführend ist und sehr positiv erlebt wird. Der Lieblingsplatz wird als Ort der Ressource und der Reflexion erfahren und das eigene Dazutun erhält im Sinne der Selbstermächtigung Kraft.“ - Sonia


"Innerhalb der therapeutischen Arbeit, betrachte ich das Erkennen, Erfahren und Erleben von Ressourcen mit allen Sinnen als besonders wertvoll und als Schlüssel für den späteren lösungsorientierten nachhaltigen Transfer in den Alltag der Klient*innen.

Eine wunderbare Möglichkeit ist die Ressourcenfindung über einen Lieblings- oder Safeplace.

So lege ich den Fokus innerhalb der Körperarbeit darauf, gemeinsam mit Klient*innen die Qualitäten, welche sie an Ihrem Lieblingsort oder Safeplace als Ressource schätzen, herauszuarbeiten. Das begünstigt, dass Klient*innen ihren aktuellen Bedürfnissen Beachtung schenken und so erkennen können, welche Ressourcen und Qualitäten für Sie im Umgang mit oder innerhalb einer bestimmten Situation unterstützend wären. Dies geschieht über die angeleitete achtsame Körperwahrnehmung, die damit verbundenen Emotionen und dem Einbezug der entsprechenden Sinnesebenen.

Dabei gilt es für Klient*innen zu prüfen, welche Möglichkeiten es gibt die Qualitäten, welche der Lieblingsort oder eine stärkendes Erlebnis birgt, so einfach wie möglich zugänglich zu machen. So kann mit ein wenig Übung, ein Musikstück, ein wärmendes Lavendelbad, das entsprechende Duftöl, eine Tasse Tee, ein Bild das betrachtet wird oder eine Körperübung dieselbe regulierende, vitalisierende oder entspannende Wirkung und Qualität in sich bergen, welche mit einem Sommerurlaub in der Provence in Verbindung gebracht werden.

Ich persönlich nutze diese Möglichkeit regelmässig, um meinen jährlichen Zahnarzttermin entspannt, wahrzunehmen. So lege ich mich für diese Zeit auf die Liege, verbinde mich mit den Qualitäten eines warmen Sandstrandes, höre den Wind, welcher durch die Dünen am Strand weht und Wellen, welche sich brechen." - Barbara




"Mein Lieblingsplatz befindet sich im Wald. Da dieser nicht immer gut erreichbar ist, mache ich gerne auch im hektischen Alltag Gedankenreisen an meinen Lieblingsplatz. Dazu nutze ich meine innere Ressource meiner Vorstellungskraft. Der Wald an sich hat eine heilsame Wirkung auf die Menschen und ich kann diese Energie besonders für mich nutzen. Wenn ich mir einen Moment Zeit gönne und eine Gedankenreise an meinen Lieblingsplatz im Wals mache, dann bemerke ich, wie sich das Gefühl der Geborgenheit in mir breit macht - von Blättern abgeschirmt zu sein, in der Friedlichkeit der Natur neue Energie zu tanken und die frische Sauerstoffreiche Luft zu atmen, die meine Zellen nährt. Was ich auch merken kann, wenn ich mich in meiner Vorstellung an meinem Waldplätzchen aufhalte ist, dass mein Rhythmus ein anderer wird. Ich nehme den Rhythmus meiner vorgestellten Umgebung auf. Dieser ist fast schon gegensätzlich zum stressigen Alltag. Das Ökosystem Wald hat nämlich keinen Bezug zu Zeitdruck. Die Vorgänge, wie zum Beispiel die Photosynthese gehen einfach vor sich, in ihrem eigenen ganz natürlichen Rhythmus.

Eine Gedankenreise kann grundsätzlich jeder mit etwas Phantasie durchführen. Sie kann auch bewusst im therapeutischen Kontext trainiert werden und zum Beispiel in Krisenmomenten Einsatz finden. Mir persönlich ist es ein Anliegen, meinen Klienten*innen Werkzeuge mit zu geben, welche sie auch ausserhalb der Praxis für sich nutzen können. In meinem ganzheitlichen Verständnis umfassen solche Massnahmen nicht nur körperliche Anwendungen für zu Hause sondern eben auch Interventionen, welche das Seelenwohl und die geistige Ausgeglichenheit fördern. Die Gedankenreise an einen Lieblingsplatz ist eine Möglichkeit.“ - Céline


Herzlich Sonia, Barbara & Céline



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